Xul Zolar – Reise durch die Facetten des Elektro-Indie-Rocks
Vielleicht ist es kein Zufall, dass die Musik auf Fear Talk, dem Debütalbum der Kölner
Band Xul Zolar eine gewisse malerische Qualität aufweist. Immerhin hat sich die Band
nach einem Maler aus dem 20. Jahrhundert benannt, dem Argentinier Xul Solar (mit
bürgerlichem Namen Oscar Agustín Alexander Schulz Solari).
Genau wie die Bilder der Impressionisten vermittelt ihre Musik ein Gefühl der Nostalgie
und Unmittelbarkeit und versprüht eine Aura, die man romantisch nennen könnte. Trotz
der deutlich hörbaren Einflüsse von Künstlern wie The Smiths, Talking Heads oder sogar
Phil Collins, ist Fear Talk – das vom visionären Kölner Produzenten Marvin Horsch
aufgenommen wurde – ein Album auf der Höhe der Zeit, wie der Einsatz stark
prozessierter Vocals, an frühen Dubstep erinnernde Sub-Kick Samples und von
Electronica beeinflussten Clicks-and-Cuts belegt. Das Alte wird verbogen, verformt und in
etwas völlig Neues verwandelt.
Textlich kreist das Album um persönliche Themen wie Liebe und Verlust, wenngleich auf
höchst abstrakte und metaphorische Weise. Doch das Persönliche ist immer schon
politisch und findet niemals in Isolation des Individuums von seiner Umgebung statt. Dies
spiegelt sich auch im Titel des Albums, Fear Talk, wieder, der sowohl als Anspielung auf
die wachsende Unsicherheit einer Generation verstanden werden kann, als auch als
Kommentar zu der weltweit um sich greifenden Panikmache durch Populisten und
Demagogen, die der Zeit, in der Fear Talk entstanden ist, ihren düsteren Stempel
aufgedrückt hat.
Fear Talk wurde im Sommer und Herbst 2016 von Marvin Horsch (Woman, Keshavara)
im Gottesweg, Köln aufgenommen und produziert. Gemischt wurde das Album von
Marius Bubat (Coma) und Jan-Philipp Janzen (Von Spar, Cologne Tape), gemastered von
Robin Schmidt. Zusätzliche Vocals stammen von Tiana Wagner und Franziska Kusche.
Das Artwork hat der Düsseldorfer Fotokünstler Peter Vincent Causemann angefertigt.
Fear Talk erscheint auf Asmara Records im Vertrieb von Rough Trade.
Wann: Samstag
Herkunft: Köln
Genre: Experimenteller Indie-Pop
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